Oliver Hankeln

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Hier kommt also die nächste Idee, um den Zensus 2011 zu sabotieren:

Prüft alle Fragen, ob man sie bei strenger Auslegung nicht doch anders verstehen kann, als sie gedacht sind.

Die Fragen kann man sich übrigens hier schon einmal vorab ansehen, um sich schon einmal Gedanken machen zu können.

Schauen wir uns also zum Beispiel Frage 23 an:

Waren Sie in der Woche vom 9. bis 15. Mai 2011 Schüler/-in einer allgemeinbildenden Schule?

Auf den ersten Blick sieht das sehr eindeutig aus. Aber auf den zweiten sieht man, dass nicht explizit nach einer staatlich anerkannten Schule gefragt wird. Du besuchst einen „Allgemeinwissen“-Kurs an der Volkshochschule? Klingt nach einer allgemeinbildenten Schule, oder?

Du Dir hast soeben eine Schule ausgedacht gegründet? Ja, wenn sie allgemeinbildend ist, warum sollte also „Furunkels Schule der Physik, Metaphysik sowie aller Geheimnisse des Universums“ nicht allgemeinbildend sein?

Welche Klassenbezeichnungen (Frage 25) dieses Schule benutzt, ist ihr dann selbst überlassen.

Wenn nackter Sport auf dem Lehrplan steht, wüsste ich auch nicht, was gegen das Ankreuzen von „Gymnasium“ als Schulart sprechen sollte.

Die gesamte Idee ist, die Fragen so zu beantworten, dass die Ergebnisse möglichst stark verfälscht werden, aber eben so, dass ihr immer rechtfertigen könnt, warum ihr das so angekreuzt habt, damit es im Zweifel sehr schwer wird, euch ein Bußgeld oder ähnliches aufzubrummen. Ein Restrisiko wird immer bleiben, denn ihr müsst euch eins klar machen: die letzte Entscheidung darüber, ob ihr ein Bußgeld bezahlen müsst, trifft derselbe Staat, der eure Privatsphäre und damit letztlich eure Menschenwürde mit dem Zensus mit Füßen tritt…

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